Mittwoch, 14. April 2010

Matthias Sammer - Geschenk und Belohnung



geb. am 05.09.1967
aktiv für Dynamo Dresden, VFB Stuttgart, Inter Mailand und Borussia Dortmund
Trainer beim BVB und VFB, aktuell Sportdirektor des DFB
Europameister, Champions League- und Weltpokalsieger, vierfacher Deutscher Meister............
51 Länderspiele
178 Spiele in der 1.BL
11 Spiele (4Tore!) in der Serie A




Wie wurde ich Fußballprofi?
Da mein Vater selber Nationalspieler war hatte ich von Anfang an einen sehr fokussierten Blick auf Fussball . Ich hatte nicht nur den Vorteil fussballerisches Talent in die Wiege gelegt bekommen zu haben, sondern auch einen immensen Ehrgeiz.
Ich konnte nicht verlieren und habe keinen äußeren Antrieb gebraucht, um meine Ziele zu verfolgen. Für mich war es undenkbar NICHT Profi zu werden.
Natürlich hatte ich auch bei Dynamo Dresden sehr gute Möglichkeiten mich kontinuierlich und gut zu entwickeln.
Was habe ich dafür getan?
Ich habe - nachdem ich für mich die Liebe zu meinem Spiel entdeckt habe – immer mein Ding durchgezogen. Alibis wie schlechtes Wetter, Freunde, Weggehen usw. ließ ich für mich nicht gelten. Meine Selbstverantwortlichkeit war frühzeitig stark ausgeprägt.
Gerade beim Übergang in den Herrenbereich habe ich neben dem normalen Training viel für den Ausdauerbereich getan. Obwohl ich sehr komplex ausgebildet wurde war das für mich als schnellkräftigen Spieler der Bereich, wo ich mir am schwersten tat.
Es ist unwahrscheinlich wichtig fürs Selbstvertrauen, zu wissen, dass man körperlich topfit ist!

Warum habe ich es geschafft?
Meine Haupttriebfeder war mein großer Ehrgeiz.
Ich wollte mich immer wieder verbessern, wollte mich stetig entwickeln und reifen.
Das will ich heute immer noch, das hört ja nie auf.
Was hätte ich besser machen können?
Ich habe erst im Herrenbereich begonnen defensiv zu denken.
In der Jugend spielte ich ausschließlich Mittelstürmer und habe meine defensiven Mitspieler teilweise nicht ganz für voll genommen.

Das sollte sich später ändern. ;-)
Das lag auch daran dass wir sehr früh positionsspezifisch ausgebildet wurden.
Im Rückblick wäre es vielleicht besser gewesen gerade in jungen Jahren auf mehreren Positionen Erfahrungen zu sammeln.
Was war am Wichtigsten?
Egal was passierte, egal welche Versuchungen lockten - ich habe niemals mein Ziel aus den Augen verloren.
Ich habe mich immer an den Besten orientiert, mich immer mit der Spitze gemessen.
Wie oft habe ich trainiert?
Sehr oft! Seit dem 7. Lebensjahr täglich. Wir hatten bei Dynamo selbst für diesen Altersbereich schon festangestellte Trainer.
Wir haben vielseitig trainiert. Eishockey und Langlauf, Leichtathletik, Volleyball.
Wir waren immer in Bewegung. Zusätzlich habe ich natürlich jede freie Minute zuhause im Hof gekickt. Ab dem 13. Lebensjahr in der Kinder- und Jugendsportschule waren es dann acht Trainingseinheiten und ein Spiel pro Woche.
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Ich habe das alles nie als Aufwand empfunden. Fussball war und ist für mich Bestandteil meines Lebens.

Er ist Geschenk, Belohnung, Liebe und Leidenschaft!