Freitag, 27. Februar 2009

Claus Schromm - Aus der Sicht des Trainers


Fussball-Lehrer
seit 2004 U19-Trainer beim TSV 1860 München,
Förderer vieler Junglöwen


Die drei wichtigsten Gründe, um Profi werden zu können!


1. Eine überragende Qualität muss vorhanden sein


2. Die übrigen Qualitäten sollten mindestens solide ausgeprägt sein


3. Kontinuität in der Umsetzung von 1. und 2.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Jochen Schinagel - Ein richtig Großer des Amateurfussballs! Warum wurde ich kein Profi?


geboren am 12.08.1974
81 Regionalligaspiele für SpVgg 07 Ludwigsburg,
über 300 Oberligaeinsätze für VfB Stuttgart Am., 07 Ludwigsburg und den Würzburger FV.
35 Spiele und 27 Tore für die Raben vom SV Pullach, die er im Sommer 2008 in die Landesliga Süd schoss
mehrfach in der Kicker-Elf des Jahres Oberliga Bayern (4.Liga)
Hauptschullehrer

Als mich mein ehemaliger Trainer und jetziger Freund Steffen Galm darum
bat, einen Artikel für seine noch junge Internetseite zu verfassen, sagte ich
spontan zu. Noch ahnte ich nichts davon, wie schwer es sein würde etwas
zu Papier zu bringen, denn die Überschrift meines Textes sollte nicht etwa
den Namen seiner Seite “Wie werde ich Fußballprofi?“ tragen, sondern
sollte “Warum wurde ich nicht Fußballprofi?“ heißen.
Es kann sich jeder denken, dass es angenehmere Dinge gibt als einer
hoffentlich bald großen Öffentlichkeit darzulegen, warum man etwas nicht
erreicht hat. Aber vielleicht ist es für junge Spieler auch einmal hilfreich,
das Ganze aus der Sicht eines Spielers zu sehen, der kurz davor stand Profi
zu werden, aber den letzten kleinen, beziehungsweise ganz großen Schritt
nicht geschafft hat. Ich habe in meiner Laufbahn viele Spieler gesehen und
kennen gelernt. Viele hatten den Traum Profi zu werden. Manche hatten
Verletzungspech, manche keine Lust mehr und nur wenige haben den Sprung nach oben geschafft. In meiner Laufbahn war es allerdings weder so, dass ich größere Verletzungen hatte, noch gab es bei mir Momente, in denen ich keine Lust mehr auf Fußball verspürt hätte. Auch andere Voraussetzungen, wie Talent und die volle Unterstützung meines Umfelds waren gegeben, doch letztendlich hat es trotzdem nicht dazu gereicht einmal in ein ausverkauftes Westfalenstadion einzulaufen. Als ich nach der B-Jugend in die A-Jugend des VfB Stuttgarts wechselte, die damals von Ralf Rangnick trainiert wurde, stand mir die große weite Welt des Fußballs offen. Im ersten Jahr beim VfB lief alles wunderbar und selbst der einstige Profitrainer Christoph Daum hatte ein Auge auf mich geworfen. Im Nachhinein war diese Zeit sicherlich der erste Knackpunkt. Denn anstatt jetzt noch mehr zu trainieren und an meinen Defiziten aber auch Stärken weiterzuarbeiten, stellte sich eine gewisse Selbstzufriedenheit und Bequemlichkeit ein. So kam es, wie es kommen musste. Die Leistungen verschlechterten sich sukzessive. Zwar erhielt ich nach der A-Jugend einen Amateurvertrag, aber auch im ersten Jahr bei den Aktiven, erwachte ich nicht aus meinem Trott und spielte eine völlig verkorkste Saison. Nach dieser Saison wechselte ich zum Regionalligisten 07 Ludwigsburg. Nun war mein Ehrgeiz geweckt und ich legte immer wieder Zusatzschichten ein. Im Alter von jetzt 21 Jahren wäre der Sprung ins Profigeschäft sicherlich noch möglich gewesen. In dieser Zeit beging ich weitere Fehler. Da meine wohl stärkste Position hinter den Spitzen besetzt war, begnügte ich mich damit, die Position des Linksverteidigers auszufüllen. Anstatt den Versuch zu unternehmen mich auf meiner Position durchzusetzen, notfalls auch bei einem anderen Verein, war ich damit zufrieden in der Mannschaft zu stehen. So spielte ich mehrere Jahre auf einem Posten, der mir nicht vollständig lag, weswegen ich zu keinem Zeitpunkt in den Blick der Talentspäher gelangte. Manchen meiner Mitspieler gelang dies in dieser Zeit. Sie waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und zeigten dann die richtige Leistung. Mit Sicherheit ein großer Faktor auf dem Weg zum Profi. Auch ein kompetenter Spielerberater, mit Kontakten zu den Profiklubs, wäre damals hilfreich gewesen, um in deren Fokus zu gelangen. Nach meinem Wechsel zum Würzbuger FV, im Alter von 25 Jahren, legte ich, vielleicht schon zu früh, jeglichen Gedanken an das Profigeschäft bei Seite und konzentrierte mich auf mein Studium. Die Zeit als Amateurfußballer war und ist eine wunderschöne, aber das Gefühl einmal Deinen Namen unter einem Profivertrag zu setzen, einmal von 60000 begeistern Fans gefeiert zu werden, hätte ich doch allzu gerne einmal erlebt.
Abschließend möchte ich die Faktoren, die für mich entscheidend sind, um Fußballprofi zu werden, noch einmal zusammenfassen. An oberster Stelle steht der Wille. Der Wille es zu schaffen, der Wille sich zu verbessern und täglich an sich zu arbeiten. Ohne Talent geht es nicht. Grundschnelligkeit und Technik sind unverzichtbare Elemente. Aber auch Glück und ein kompetenter Spielerberater sind aus meiner Sicht nicht ganz unwesentlich.
Wichtig ist auch das Bewusstsein, dass man für seine Leistung und seine Karriere selbst verantwortlich ist.

Ihr habt es selbst in der Hand, Ausreden zählen nicht!!

Samstag, 14. Februar 2009

Thomas Ziemer - Edeltechniker

geboren am 18.08.1969
24 mal 1.BL für Hansa Rostock und den 1.FC Nürnberg
207 mal 2.BL für FC Homburg, 1860, FSV Mainz und den Club
44 Tore und noch mehr Assists
Wie wurde ich Fußballprofi?
Als ich mit 18 Jahren aus der Jugend des 1.FCN kam, bekam ich ein Angebot vom damaligen Erstliga-Absteiger FC Homburg. Beim Club wollten sie mich nicht mehr, da der damalige Trainer Hermann Gerland mehr Wert auf Kämpfer setzte, und ich doch mehr der Techniker war.
Was habe ich dafür getan?
Ich kann mich noch erinnern, dass ich jeden Tag Fußball gespielt habe. Mir war das Fussball-Gen auch in die Wiege gelegt worden, da mein Vater( er verstarb, als ich zehn Jahre alt war) mich immer unterstützt hat und ich damals schon in der F-Jugend- in einer Saison- 240 Tore für MTV Grundig Fürth schoss. So kam es, dass ich bereits mit zehn Jahren zum 1.FCN wechselte. Für damals (ein Unikum im Jugendfußball) zwei komplette Trikotsätze für meinen alten Verein. Von da an spielte ich meine komplette Jugend beim 1.FCN und jedes Jahr, sogar als jüngerer Jahrgang, immer in der höchsten Spielklasse.
Warum habe ich es geschafft?
Wie oben gesagt, habe ich jeden Tag Fussball gespielt. Im Garten, Bolzplatz, im Keller. Auf der Straße, und meistens gegen ältere Jungs. Meine Technik habe ich, glaube ich davon, dass ich viel mit kleineren Bällen geübt habe.
Was hätte ich besser machen können?
Laut Aussage meiner damaligen Trainer- u.a. Lorant, Magath, Pagelsdorf- hätte ich 100 Länderspiele absolvieren müssen. Leider kam es nicht soweit. Der Grund war einfach, dass ich das Leben zuviel genossen habe und auch finanziell durch das Vermögen meines Elternhauses schon abgesichert war.
Was war am Wichtigsten?
Ich denke schon, dass meine Eltern einen sehr großen Anteil daran hatten, dass ich Profi wurde. Wenn ich nur daran denke , dass mich meine Mutter 4-5 mal wöchentlich 30 km zum Training fuhr.
Wie oft habe ich trainiert?
In der Jugend 3-5 mal wöchentlich und natürlich gab es in meiner Freizeit auch nur Fussball.
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Nun ich denke , dass ich sehr viele tolle Kontakte durch meine Karriere gewonnen habe und viele Freunde gefunden habe. Nicht nur Schulterklopfer, wie es so schön heißt. Ich habe Glücksmomente erlebt die man einfach nicht beschreiben kann. Vor 50.000 Zuschauern Tore zu schießen. Torschütze des Monats in der Sportschau zu werden. Auf dem Marienplatz-Balkon in München zweimal vor 40.000 Menschen zu stehen und den Aufstieg mit 1860 zu feiern. Das war schon Wahnsinn.




Dienstag, 10. Februar 2009

Norbert Hartmann - Fleiss wird belohnt! Ansichten eines Managers

geboren am 16.03.1956
als Spieler 64 mal 2.BL für den ESV Ingolstadt
2 Amateurländerspiele
als Manager seit über 25 Jahren bei der SpVgg Unterhaching

1. Anfangs spielt jeder Fußballer aus Freude und Begeisterung Fußball. Wenn es einem Fußballer gelingt, durch Talent und Trainingsfleiss den Sprung zum Profi zu schaffen, so hat er sein Hobby/Leidenschaft zum Beruf gemacht.

2. Als Profi kann man seinem Leben einen kompletten Wandel geben. Man steht im Fokus der Öffentlichkeit, wird von Fans umjubelt, bekommt Kontakte zu Personen und Gesellschaftskreisen die man sonst nie bekommen bzw. kennen lernen würde.

3. Als Fußballprofi kann man wesentlich mehr verdienen als in anderen Berufen. Jedoch Vorsicht! Eine Profilaufbahn ist schnell vorbei. Deshalb muss man schon während der Zeit als aktiver Spieler den Übergang in ein Berufsleben nach dem Fußball planen.

Samstag, 7. Februar 2009

Thorsten Schulz - Über Umwege ans Ziel


geboren am 05.12.1984
im Moment 39 mal Regional- bzw. 3.Liga für die SpVgg Unterhaching,
da kommen noch einige Spiele dazu!
Wie wurde ich Fußballprofi?
Eigentlich trainierst du dein ganzes Leben dafür, um dein Lieblingshobby zur Berufung zu machen. In der Kindheit stand dabei mehr der Spaß im Vordergrund und ab 13 bis 14 Jahren wird es ein bisschen ernster und man kann absehen, ob du es später mal zum Profifußballer schaffen könntest. Ich habe bis zur B-Jugend beim FC Bayern gespielt und durfte auch die deutsche B-Jugendmeisterschaft feiern, damals noch mit Stefan Beckenbauer als Trainer. Die darauf folgenden 3 Jahre spielte ich bei FC Energie Cottbus, bis zu den Amateuren, habe mich dann aber am Mittelfuß verletzt und bin zurück in die Heimat nach München gezogen. Ich konnte zehn Monate kein Meisterschaftsspiel bestreiten, durfte mich aber beim SC Fürstenfeldbruck (Bayernliga) fit machen und halten. Ich bin dann zu den Amateuren der SpVgg Unterhaching gewechselt und freue mich darüber, es in den Profikader geschafft zu haben. Seit November 2007 ist dies mein Hauptberuf.
Was habe ich dafür getan?
In erster Linie hast du sehr viel trainiert. Du brauchst als Fußballspieler nicht nur Talent und gute Technik, sondern dein ganzer Körper muss gut austrainiert sein. Fußball ist zu großen Teilen ein Laufsport. Zu meiner Zeit in der Jugend beim FC Bayern wurde in der Woche sechsmal trainiert, plus ein Spiel in der Woche. Viel Zeit neben Schule und Training hatte man nicht. Während meine Freunde sich getroffen haben, um z.B. ins Kino zu gehen, absolvierte ich Kraft-, Technik- und Koordinationsübungen. Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich und es ist nicht selten, dass man noch zusätzliche Einheiten im Kraftraum, oder auf dem Platz bestreitet. Aber letztendlich will ich mich nicht beklagen, mit meiner Lieblingsbeschäftigung meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Warum habe ich es geschafft?
Ich denke, dass ich in der Jugend beim FC Bayern eine recht gute taktische und technische Ausbildung erfahren habe. Die notwendige Kraft und Schnelligkeit konnte ich mir selber antrainieren und diese Dinge bildeten eine gute Basis für größere Schritte. Bei der U23 beim FC Energie Cottbus stand ich kurz davor in den Profikader aufzurücken, aber dies blieb mir leider verwehrt. Ich wechselte, wie gesagt, zu den Haching Amateuren, weil der Schritt von einer „Zweiten“ in die Profitruppe nicht so groß ist, da man sich oft vor den Traineraugen präsentieren kann und die Trainingsbedingungen sehr gut sind.
Was hätte ich besser machen können?
Im Nachhinein wird man immer sagen, hätte ich doch da und da etwas mehr trainiert oder die Schwächen reduziert und die Stärken ausgebaut. Man sollte generell nie zufrieden sein und immer an sich arbeiten. Es gibt immer etwas zu tun, sei es Kraft, Technik oder Schnelligkeit.
Was war am Wichtigsten?
Für meine Position in der rechten Viererkette ist Zweikampfverhalten, Ballsicherheit und gutes Stellungsspiel von großer Bedeutung. Als Berufsfußballer sollte man seine Stärken mit einem guten Selbstbewusstsein ausspielen können. Man darf auch nie vergessen, dass Fußball ein Laufspiel und eine Mannschaftsportart ist, in der man sich immer integrieren sollte, denn selbst ein noch so guter Spieler wird nicht spielen, wenn er sich nicht ins Mannschaftsgefüge integriert.
Wie oft habe ich trainiert?
Einschließlich der C-Jugend wurde dreimal die Woche trainiert und ab der B-Jugend hatten wir an vier Tagen die Woche Training, wobei wir an zwei Tagen zweimal trainiert haben. Ab meinem ersten „Amateurjahr“ war an vier Tagen Training angesetzt, wobei ich an meinem „freien“ Tag Übungen für den Körper und die Schnelligkeit absolviert habe.
Nun ist es so, dass man an mindestens fünf Tagen trainiert, oft auch zweimal täglich, zzgl. einem Meisterschaftsspiel, während der laufenden Saison.
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Der Aufwand hat sich natürlich gelohnt, da ich den Fußball schon immer als einen sehr wichtigen Teil in meinem Leben betrachte und man dafür viel trainiert und vieles unterordnet. Es ist mir gelungen, mit dem Fußball meinen Lebensunterhalt zu verdienen und das ist ja das Ziel eines jeden ambitionierten Fußballers.
Jedes Training, jede Kraft- und Laufeinheit ist vergessen, wenn man beim Anpfiff auf dem Platz steht und diesen als Gewinner wieder verlässt.




Dienstag, 3. Februar 2009

Gerald Hillringhaus - Ob Tango, Teamgeist, Derby- oder Nachwuchsstar! Gerry hält alles!


geboren am 22.06.1962
17 mal 1.BL für den FC Bayern München und zweiter Mann auf Schalke
53 mal 2.BL für die SpVgg Bayreuth und TB Berlin
Dritte Spielklasse für den TSV 1860, Bayern Am., Türk Gücü und TB Berlin
Hilft immer noch in der Landesliga aus beim SV Pullach, wo er TW-Trainer ist
Torschütze des Monats

Wie wurde ich Fußballprofi?
Durch gute Leistung und Leidenschaft!
Bis zu meiner Zeit beim FC Bayern, habe ich neben dem Fussball immer gearbeitet,
obwohl ich bis dahin schon über zehn Jahre in der 2.BL und Bayernliga (3.Liga)
das Tor hütete.
Was habe ich dafür getan?
ALLES! Und zwar ständig!
Warum habe ich es geschafft?
Neben dem Talent hatte und habe ich einen absoluten Ehrgeiz,
egal ob im Training oder Freundschaftsspiel – ich habe immer
alles gegeben! Ich wollte immer gewinnen!
Was hätte ich besser machen können?
Manchmal wünsche ich mir, dass ich mich besser verkauft hätte.
Ich habe immer versucht meine Aufgabe, das Verhindern von Toren,
zu 1000% zu erfüllen. Ansonsten hatte ich nicht die Lobby, und auch
nicht die Fürsprecher die es mir ermöglicht hätten, länger in der 1.BL
zu bleiben als drei Jahre. Ich denke es lag nicht an meiner Qualität als Torwart.
Auf der anderen Seite bin ich aber froh, mich nie verbogen zu haben!
Was war am Wichtigsten?
Die Leidenschaft und der unbedingte Glaube an sich.
Nie aufgeben und alle Hindernisse überwinden wollen.
Bereit sein, Entbehrungen hinzunehmen.
Wie oft habe ich trainiert?
IMMER! Ca. 24 Stunden! Tags körperlich, nachts geistig!
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Ich hatte von klein auf den Traum einmal im Olympiastadion das
Tor des FC Bayern zu hüten. Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn
ich an den Augenblick denke, als sich mein Traum erfüllte!!!
Profi ist das Geilste was es gibt! Am liebsten wär ich´s immer noch!