Mittwoch, 3. Dezember 2008

Hartmut Herold - Aus der Sicht des Trainers


lange Jahre U 19 Trainer

1860 München, Spvgg Unterhaching und

aktuell, Hannover 96


Die drei wichtigsten Gründe, um Profi werden zu können!

1. Talent

2. Mentale Stärke

3. Glück

Thorsten Judt - der allerschönste Beruf

geboren am 30.06.1971
43 mal 1.BL für Fortuna Düsseldorf
251 mal 2.BL für die Fortuna, RW Oberhausen und Kickers Offenbach
80 mal Regional- bzw.3.Liga für die Kickers und aktuell, RW Erfurt
Wie wurde ich Fußballprofi?
Für mich gab es von Kindesbeinen an eigentlich nur Fussball, Fussball, Fussball! Nach der Schule auf den Bolzplatz mit Freunden, danach zum Training im Verein, wo ich seit dem 6. Lebensjahr spielte. Nach der Jugend spielte ich zwei Jahre in der 4. Liga, wo dann einige Scouts auf mich aufmerksam wurden und ich mich dann wirklich zum allerersten Mal mit dem Gedanken beschäftigte, mein Hobby zum Beruf zu machen. Der Wechsel zu Bayer Leverkusen war dann der Beginn……
Was habe ich dafür getan?
Da ich diesen Traum, Profi zu werden, in meiner Jugend eigentlich nie für realisierbar hielt, denke ich, dass es einfach nur das tägliche Fussballspielen und die Liebe zum Spiel war, die mich dann letztendlich dahin gebracht hat!
Warum habe ich es geschafft?
Klar ist, dass man eine gewisse Qualität natürlich haben muss, um sich auch mehrere Jahre im Profifussball zu behaupten. Allerdings darf man auch, wie bei mir zu Beginn, den Glücksfaktor nicht vergessen: Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ein richtig gutes Spiel - und man wird entdeckt und verpflichtet!
Was hätte ich besser machen können?
Schwierig zu sagen im Nachhinein. Ich denke, dass ich oft zuwenig Selbstbewusstsein hatte, um mehr zu erreichen, gerade in meinen Profianfängen. Ausserdem habe ich zu wenige Extraschichten absolviert, um meine Schwächen zu verbessern, sondern habe mich ausschließlich auf meine Stärken verlassen.
Was war am Wichtigsten?
Um ständig am Ball zu bleiben, gerade in der Jugend, die Unterstützung meiner Eltern, die im Laufe der Jahre tausende von Kilometern abgerissen haben, um mich zum Training und zu Spielen zu fahren.
Wie oft habe ich trainiert?
Durch die Bolzplatzgeschichten in der Jugend eigentlich fast täglich! Im Seniorenprofibereich sieht es dann so aus, dass man zweimal die Woche zwei Trainingseinheiten hat und die restlichen Tage einmal trainiert, ein Tag ist meistens frei. Extraschichten und Einzeltrainingseinheiten sind natürlich nicht verboten!
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und kann mir wirklich keinen schöneren Beruf vorstellen!

Montag, 1. Dezember 2008

Alfred "Fredi" Ruthe - 14 Jahre "Profilieferant"

geboren am 08.09.1961
als Spieler 29 mal 2.BL für die SpVgg Unterhaching
und lange Jahre Bayernliga (damals 3.Liga) für den SV Lohof und die Hachinger
seit 14 Jahren Trainer der SpVgg Unterhaching II
führte seine Mannschaft von der Bezirks-, bis in die Regionalliga


Die „Zufälle“, um Profi zu werden!

Als Trainer der SpVgg Unterhaching II, habe ich in 14 Jahren ein paar Spieler trainieren dürfen, die es zum Profi geschafft haben.

Hier einige meiner Erlebnisse:

Maximilian Nicu, Hertha BSC Berlin – er war der talentierteste, der den Sprung zum Profi geschafft hat. Das war nur eine Frage der Zeit, wann es passiert, und hätte durch den schlechtesten Trainer nicht verhindert werden können.

Thomas Broich, 1. FC Köln – er hat zielstrebig und ehrgeizig auf den Profifußball hingearbeitet, brauchte dazu keinen Trainer. Er trainierte vor und nach dem Training, entweder allein oder mit Partner, aber immer mit dem Ball am Fuß.

Ceyhun Gülselam, Trabzonspor / U21 Nationalspieler Türkei – er ist nicht so talentiert wie der Thomas B., aber mit dem Einsatz seiner Stärken - seinem wuchtigen Körper, einfachem Spiel und seinem brutalen Willen - hat er sich in der jeweils höheren Klasse, von U19 über U23, bis zum Profifußballer durchgebissen.

Robert Zillner, SpVgg Unterhaching I und derzeit noch kein Ende in Sicht – er war ein feiner Techniker mit einem knochigen Amateur-Gestell, und wurde durch eine langwierige Fußverletzung und ca. einem Jahr eintönigem Training im Reha-Zentrum zu einem feinen Techniker mit einem perfektem Profi-Body.

Hier meine Erkenntnis:

Entweder du bist zum Profi geboren worden wie Max N..
Oder du hast das Ziel, dass du nie aus den Augen verlierst und jede freie Minute nutzt um dieses Ziel zu erreichen.
Oder du nimmst dir einen der vielen Profis zum Vorbild um das Ziel zu erkennen – das Ziel Fußballprofi.
Denn nur wenige werden durch eine Verletzung auf den direkten Weg zum Ziel gebracht!

Hier noch ein Tipp:

Wenn du merkst, dass das Ziel nicht näher kommt (der Trainer / Verein fördert dich nicht), aber du bist zu 100% überzeugt, dass du es schaffst, dann verändere dich!
Max N. musste öfter wechseln, um ans Ziel zu kommen und Thomas B. kam durch einen Wechsel schneller ans Ziel.
Andererseits, wenn jemand im Verein weiß, dass du es schaffst, dann wird er dich auch überzeugen können, im Verein zu bleiben.
Ceyhun G. wurde von meinem Co-Trainer überzeugt, wer weiß, wann er sich bei einem anderen Klub durchgesetzt hätte.

Liebe Grüße
Fredi Ruthe