Freitag, 20. März 2009

Jörg Bergen - Stolz auf die Bundesliga

geboren am 27.06.1966
24 mal 1.BL und 134 mal 2.BL für die SpVgg Unterhaching

Wie wurde ich Fußballprofi?
Durch Zufall! Ein Trainer holte mich nach Unterhaching in die Bayernliga. Nach dem Aufstieg in die 2. Liga wurde ich mit 26 Jahren Profi.
Was habe ich dafür getan?
Zu meiner Jugendzeit gab es nur Fußball und ein paar andere Sportarten ( keinen Computer, kein Fernsehprogramm nonstop). Daher habe ich schon ab der B-Jugend zweimal pro Woche ca. 6Std. für das Training und die Hin- und Rückfahrt auf mich genommen. Dabei sind natürlich Freunde und auch die Schule hin und wieder auf der Strecke geblieben.
Warum habe ich es geschafft?
Als der Zeitpunkt kam (Aufstieg in die 2. Liga 1992) habe ich den Schritt gewagt, obwohl ich nicht wusste was auf mich zukommt. Anscheinend war ich so gut, dass die Trainer (auch in den Folgejahren) nicht an mir vorbeikamen.
Was hätte ich besser machen können?
Besser vielleicht nicht, aber anders. Ich hätte mir in der Spielzeit 1995/96 einen Spielerberater nehmen müssen und den Verein wechseln sollen, um richtig gut Geld verdienen zu können. Das war in Unterhaching immer schwer möglich.
Was war am Wichtigsten?
Ich denke früher war es anders als heute. Heute genügt es scheinbar einen guten Vertrag zu unterschreiben, und wenn das Geld stimmt ist alles andere nicht so wichtig. Früher war man zumindest darauf bedacht sich in der Gemeinschaft -Mannschaft- einzugliedern und bedingungslos zu tun was der Trainer vorgab! Außer man war bereits satt (Konto)! Bei dem Verein wo ich Profi war, und seinem familiären Umfeld war sowieso alles ein bisschen anders als in den übrigen Klubs.
Wie oft habe ich trainiert?
In der Zeit als Profi mindestens so oft wie der Trainingsplan es vorschrieb. In der Sommer- bzw. Winterpause musste ich mich auch immer bewegen, um meine körperliche Verfassung zu behalten. Wir mussten leider sehr viel im Training laufen und dies war nicht gerade eine meiner Stärken oder gar Vorlieben ! ;-)
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Für mich war es eine schöne Zeit und man hat mal einen kleinen Einblick in die große Welt des Fußballs gewonnen. Man ist ja auch als Mensch ein wenig stolz, später mal erzählen zu können in der Bundesliga gespielt zu haben. Ansonsten ist es, glaube ich, für die meisten der heutigen Profis entscheidend, soviel wie möglich zu verdienen, denn die Berufsausbildung kommt doch meistens zu kurz.
Es ist sehr schwer nach der Karriere in der freien Wirtschaft Fuß zu fassen.



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