Samstag, 7. Februar 2009

Thorsten Schulz - Über Umwege ans Ziel


geboren am 05.12.1984
im Moment 39 mal Regional- bzw. 3.Liga für die SpVgg Unterhaching,
da kommen noch einige Spiele dazu!
Wie wurde ich Fußballprofi?
Eigentlich trainierst du dein ganzes Leben dafür, um dein Lieblingshobby zur Berufung zu machen. In der Kindheit stand dabei mehr der Spaß im Vordergrund und ab 13 bis 14 Jahren wird es ein bisschen ernster und man kann absehen, ob du es später mal zum Profifußballer schaffen könntest. Ich habe bis zur B-Jugend beim FC Bayern gespielt und durfte auch die deutsche B-Jugendmeisterschaft feiern, damals noch mit Stefan Beckenbauer als Trainer. Die darauf folgenden 3 Jahre spielte ich bei FC Energie Cottbus, bis zu den Amateuren, habe mich dann aber am Mittelfuß verletzt und bin zurück in die Heimat nach München gezogen. Ich konnte zehn Monate kein Meisterschaftsspiel bestreiten, durfte mich aber beim SC Fürstenfeldbruck (Bayernliga) fit machen und halten. Ich bin dann zu den Amateuren der SpVgg Unterhaching gewechselt und freue mich darüber, es in den Profikader geschafft zu haben. Seit November 2007 ist dies mein Hauptberuf.
Was habe ich dafür getan?
In erster Linie hast du sehr viel trainiert. Du brauchst als Fußballspieler nicht nur Talent und gute Technik, sondern dein ganzer Körper muss gut austrainiert sein. Fußball ist zu großen Teilen ein Laufsport. Zu meiner Zeit in der Jugend beim FC Bayern wurde in der Woche sechsmal trainiert, plus ein Spiel in der Woche. Viel Zeit neben Schule und Training hatte man nicht. Während meine Freunde sich getroffen haben, um z.B. ins Kino zu gehen, absolvierte ich Kraft-, Technik- und Koordinationsübungen. Jeder Spieler ist für sich selbst verantwortlich und es ist nicht selten, dass man noch zusätzliche Einheiten im Kraftraum, oder auf dem Platz bestreitet. Aber letztendlich will ich mich nicht beklagen, mit meiner Lieblingsbeschäftigung meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Warum habe ich es geschafft?
Ich denke, dass ich in der Jugend beim FC Bayern eine recht gute taktische und technische Ausbildung erfahren habe. Die notwendige Kraft und Schnelligkeit konnte ich mir selber antrainieren und diese Dinge bildeten eine gute Basis für größere Schritte. Bei der U23 beim FC Energie Cottbus stand ich kurz davor in den Profikader aufzurücken, aber dies blieb mir leider verwehrt. Ich wechselte, wie gesagt, zu den Haching Amateuren, weil der Schritt von einer „Zweiten“ in die Profitruppe nicht so groß ist, da man sich oft vor den Traineraugen präsentieren kann und die Trainingsbedingungen sehr gut sind.
Was hätte ich besser machen können?
Im Nachhinein wird man immer sagen, hätte ich doch da und da etwas mehr trainiert oder die Schwächen reduziert und die Stärken ausgebaut. Man sollte generell nie zufrieden sein und immer an sich arbeiten. Es gibt immer etwas zu tun, sei es Kraft, Technik oder Schnelligkeit.
Was war am Wichtigsten?
Für meine Position in der rechten Viererkette ist Zweikampfverhalten, Ballsicherheit und gutes Stellungsspiel von großer Bedeutung. Als Berufsfußballer sollte man seine Stärken mit einem guten Selbstbewusstsein ausspielen können. Man darf auch nie vergessen, dass Fußball ein Laufspiel und eine Mannschaftsportart ist, in der man sich immer integrieren sollte, denn selbst ein noch so guter Spieler wird nicht spielen, wenn er sich nicht ins Mannschaftsgefüge integriert.
Wie oft habe ich trainiert?
Einschließlich der C-Jugend wurde dreimal die Woche trainiert und ab der B-Jugend hatten wir an vier Tagen die Woche Training, wobei wir an zwei Tagen zweimal trainiert haben. Ab meinem ersten „Amateurjahr“ war an vier Tagen Training angesetzt, wobei ich an meinem „freien“ Tag Übungen für den Körper und die Schnelligkeit absolviert habe.
Nun ist es so, dass man an mindestens fünf Tagen trainiert, oft auch zweimal täglich, zzgl. einem Meisterschaftsspiel, während der laufenden Saison.
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Der Aufwand hat sich natürlich gelohnt, da ich den Fußball schon immer als einen sehr wichtigen Teil in meinem Leben betrachte und man dafür viel trainiert und vieles unterordnet. Es ist mir gelungen, mit dem Fußball meinen Lebensunterhalt zu verdienen und das ist ja das Ziel eines jeden ambitionierten Fußballers.
Jedes Training, jede Kraft- und Laufeinheit ist vergessen, wenn man beim Anpfiff auf dem Platz steht und diesen als Gewinner wieder verlässt.




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