Samstag, 9. Mai 2009

Florian Hinterberger - Ein Leben für den Sport


geboren am 08.12.1958
105 mal 1.BL für Bayer Leverkusen
199 mal 2.BL für SpVgg Fürth, Fortuna Köln und 1860 München
UEFA-Cup Sieger mit Bayer und DFB-Pokalfinalist mit Fortuna
Trainer bei FC Starnberg, 1860 Am., sowie 1.FC Nürnberg Junioren und Amateure,
im Moment beim Club im Scouting tätig



Wie wurde ich Fußballprofi?
Ich durfte schon als A-Jugendlicher bei der ersten Mannschaft der SpVgg Weiden spielen. Das war damals beileibe nicht üblich, aber ich konnte in einem Freundschaftsspiel sogar gegen den FC Bayern (mit Stars wie Maier, Müller) derart auftrumpfen, dass mich deren damaliger Trainer Dettmar Cramer nach München holen wollte. Der Plan war, noch ein Jahr in Weiden zu spielen, mein Abitur zu machen und dann zu wechseln. Leider wurde Cramer bald darauf entlassen. Aber das Interesse mehrerer Profiklubs war geweckt. Ich entschied mich dafür, nach meinem Abi zur SpVgg Fürth in die 2.BL zu wechseln, da ich mir dort die größten Entwicklungsmöglichkeiten ausrechnete. Damit bin ich gut gefahren.
Was habe ich dafür getan?
Ich kam erst mit 12 Jahren zum Verein. Vorher war das gar nicht so wichtig, weil ich in jeder freien Minute, an jedem Ort und mit jeglicher Art von Bällen gekickt habe. Meine Freunde und ich waren so erfinderisch, dass wir immer und überall eine Möglichkeit zum spielen fanden. Dadurch, dass ich eigentlich immer der Kleinste von allen war, schulte ich ständig meinen Willen und mein Durchsetzungsvermögen, was mich beides meine gesamte Karriere begleitete. Außerdem hatte ich, ohne es damals zu wissen, ein ideales Grundlagentraining, weil ich so gut wie immer 25 Minuten mit dem Rad zum Training im Verein fuhr. Und natürlich auch zurück.
Warum habe ich es geschafft?
Außer den bereits genannten Punkten, war es natürlich wichtig Förderer zu haben. Bei der SpVgg Weiden zum Beispiel haben mich die Verantwortlichen nicht etwa „versteckt“, sondern sie waren stolz darauf, dass ich den Sprung schaffte. Dazu kam natürlich auch das Glück, zum richtigen Zeitpunkt optimale Leistung zu bringen, was sicherlich auch ein wenig Talent voraussetzt. Eine wichtige Grundvoraussetzung war es natürlich auch einige Entbehrungen in Kauf zu nehmen und für den Sport zu leben. Trotzdem habe ich im Verlauf meiner Karriere mein Studium zum Diplom-Sportlehrer abgeschlossen, weil es mir wichtig war auch etwas für den Geist zu tun. Der Aufwand war erheblich, aber das machte mir nichts aus.
Was hätte ich besser machen können?
Ich hätte vielleicht eher in die 1.BL wechseln sollen. Auf der anderen Seite hätte ich sonst nicht das legendäre Pokalfinale meiner Fortuna gegen den „großen“ FC Köln im Müngersdorfer Stadion erleben dürfen.
Da ich meine gesamte Laufbahn ohne Berater verbracht habe, habe ich aus heutiger Sicht mit Sicherheit bei den Vertragsverhandlungen einiges Geld „verschenkt“.
Das Geld war nicht mein Hauptantrieb, war aber natürlich eine schöne Begleiterscheinung.
Und wenn ich extrem kritisch bin, dann hätte ich vielleicht noch mehr Zusatztraining machen können, obwohl ich wirklich viel gemacht habe.
Was war am Wichtigsten?
Mein riesiger Ehrgeiz und der unbedingte Wille stetig besser zu werden. Das schon beschriebene vielseitige Grundlagentraining der Kindheit, sowie meine Schnelligkeit waren natürlich auch gute Voraussetzungen.
Wie oft habe ich trainiert?
Täglich. Stundenlang. Vielseitig. Gerne.
Als Profi dann, Zusatzschichten neben dem normalen Training
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Es ist ein Traumberuf und wunderbar zur Elite seiner Sportart zu gehören. Die Stimmung in den Stadien, die Gänsehaut bei großen Spielen. Pokalfinale, UEFA-Cup Sieger, Aufstieg mit den Löwen……
Ein großer Erfahrungsschatz, den ich heute als Trainer gerne weitergebe.


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