Samstag, 16. Mai 2009

Marcel Maison - ein toller "Linksfuss" berichtet: Darum wurde ich kein Profi!



geboren am 06.09.1979
über 250 Spiele in der vierten Liga fuer die Amateure des TSV 1860, und die der SpVgg Unterhaching
aktuell FC Ismaning
abgeschlossenes Studium - verknüpft den Sport mit der Wirtschaft




Was habe ich dafür getan, um Profi zu werden?
Seit dem 7. Lebensjahr wöchentlich mehrmals trainiert und am Wochenende mit Unterstützung der Eltern auf hunderten von verschiedenen Fussballplätzen dem runden Leder hinterher gejagt. Dabei habe ich oft auf Urlaub mit Freunden verzichtet, wochenlang in Reha-Zentren Bänderrisse oder Leistenoperationen auskuriert und mich dem Leistungsdruck und Konkurrenzkampf gestellt. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, etwas verloren oder geopfert zu haben, im Gegenteil, ich bereue keine Minute, die ich auf dem Fußballplatz verbracht habe.
Warum habe ich es nicht geschafft?
Die üblichen Gründe wie „nicht das nötige Glück gehabt“ oder Verletzungspech treffen wohl bei jedem „gescheiterten Fussballer“ zu und vielleicht vordergründig auch in meinem Fall. Damit macht man es sich aber meiner Meinung nach zu leicht. Der entscheidende Punkt bei mir war: ich habe einfach nicht alles dafür gegeben, um mein Ziel „Fussballprofi“ zu erreichen. Ich hatte einfach nicht den Mut, mich mit voller Konsequenz für mein Ziel einzusetzen und allen Beteiligten zu zeigen, dass ich unbedingt Profi werden will. Ich habe darauf gewartet, dass jemand kommt und mich zum Profi macht, anstatt meine Chance zu erzwingen und selber alles dafür zu tun.
Was hätte ich besser machen können?
Als allererstes hätte ich mir selber klar machen müssen, dass man nur Profi wird, wenn man es zu hundert Prozent will und bereit ist, alles dafür zu tun. Mit dieser Einstellung hätte ich dann einerseits meine fussballerische Leistungsfähigkeit gesteigert, sicher aber auch den entscheidenden Personen wie Trainern oder Managern signalisiert, dass sie gar keine andere Wahl haben, als mir die Chance zu geben. Du musst bereit sein, mehr als alle anderen zu tun ohne dich selber zu sehr unter Druck zu setzen und du musst im richtigen Moment herausragende Leistungen bringen. Du musst aber auch dafür sorgen, dass die Leute um dich herum merken, dass du unbedingt Profi werden willst – meine Form der Eigen-PR war vielleicht nicht immer die Beste.
Was hätte ich gerne erlebt?
Ich hätte gerne aktiv Spiele vor großem Publikum in großen Stadien mit großen Emotionen erlebt.
Warum liebe ich mein Spiel trotzdem?
Weil ich dem Fußball soviel zu verdanken habe. Tolle Erlebnisse, viele gute Freunde und die Fähigkeit, sowohl mit Erfolgen als auch mit Niederlagen umzugehen.







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