Mittwoch, 12. November 2008

Norman Loose - der Wille ist entscheidend!

geboren am 10.01.1980
110 mal 2.BL für SpVgg Unterhaching und Erzgebirge Aue
aktuell, 93 mal Regional- bzw. 3.Liga für RW Erfurt
oftmaliger U-Nationalspieler des DFB
Wie wurde ich Fußballprofi?
Ich begann mit 4 Jahren im Verein Fußball zu spielen. Mit 13 Jahren ging ich auf die Sportschule und ins Internat, um mit Leistungssport zu beginnen. Von diesem Zeitpunkt an,
lief alles auf Profifußball hinaus. Ich spielte in verschiedenen Nachwuchsnationalmannschaften des DFB und mit 18 Jahren dann meine erste Saison im Männerbereich in der 3.Liga, damals schon eine Profiliga. Mit 23 Jahren wechselte ich in die 2.Bundesliga.
Was habe ich dafür getan?
Natürlich habe ich in erster Linie ständig trainiert. Da ich aus den neuen Bundesländern stamme, genoss ich die optimale Ausbildung, sowohl im Sport, als auch in der Schule. Ich denke, die Strukturen der Sportschulen in „Ostdeutschland“ sollten auch in den alten Bundesländern übernommen werden. Man trainiert zweimal am Tag und hat vor und nach der Trainingseinheit Schule. Für mich die optimale Ausbildung, um im Sport, aber auch in der Schule das Beste rauszuholen. Für ganz wichtig halte ich, dass man die Schule nicht vernachlässigen darf, denn irgendwann ist die Zeit des Sports zu Ende und man muss ins „normale“ Berufsleben einsteigen.
Und nicht jeder hat nach dem Sport genug Geld, um sich auf die faule Haut zu legen.
Warum habe ich es geschafft?
Meiner Meinung nach gehören viele Faktoren dazu. Man braucht schon ein wenig Talent, aber noch wichtiger ist es, zu trainieren und auch bei Rückschlägen nicht aufzugeben. Viele Sportler scheitern am Willen. Man muss auf vieles verzichten, gerade in seiner Jugend. Dann gehören natürlich auch eine gute Ausbildung durch gute Trainer dazu, und ein guter Club, indem auch junge Spieler eine Chance bekommen. Ich denke ich hatte den Willen den man braucht, und oft mehr trainiert als andere Spieler.
Was hätte ich besser machen können?
Gute Frage! Wahrscheinlich hätte ich noch mehr trainieren müssen, aber niemand ist perfekt. Ich kann gut mit dem leben, was ich im Sport erreicht habe. Was ich im Nachhinein hätte besser machen müssen, war meine schulische Ausbildung. Ich habe einen guten Abschluss, hätte aber definitiv mein Abi machen müssen. Das habe ich leider wegen dem Sport nicht getan. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Was war am Wichtigsten?
Der Wille ist für mich der entscheidende Faktor. Wie schon erwähnt, gehört natürlich auch Talent und eine Menge Training dazu. Jedoch, wenn man nicht ohne Wenn und Aber Fußballprofi werden will, schafft man es nicht.
Wie oft habe ich trainiert?
Das Training hat seit meiner frühesten Kindheit mein Leben bestimmt. Selbst wenn ich keine Trainingseinheit im Verein hatte, spielte ich mit Freunden Fußball. Seitdem ich auf die Sportschule ging, hatte ich dann fast täglich zwei Trainingseinheiten, eine vormittags und eine nachmittags. Jetzt im Männerbereich trainieren wir zweimal die Woche zwei Einheiten am Tag, den Rest einmal, und haben einen Tag frei.
Warum hat sich der ganze Aufwand gelohnt?
Es gibt nichts Schöneres, als am Ende eines Spieles über den Sieg zu jubeln. Dazu muss man allerdings kein Fußballprofi sein. Ansonsten ist es natürlich so, dass ich in den vielen Jahren Leistungssport viele gute Freunde gewonnen habe, die dasselbe Ziel wie ich verfolgten. Egal ob sie es dann irgendwann geschafft haben oder nicht, sind doch viele gute Freundschaften geblieben. Auch die Selbständigkeit, die ich in den Jahren im Internat gelernt habe, hilft mir heute in vielen Situationen. Und der Wille, von dem ich hier oft geschrieben habe, bringt mich auch heute und in Zukunft noch weiter.



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